Der Zion Nationalpark

Legendärer Zufluchtsort

Zwischen tiefen Canyons und hohen Klippen

​Vier Stunden Fahrzeit von Salt Lake City und 2,5 Stunden von Las Vegas entfernt, liegt im Bundesstaat Utah eines der beeindruckendsten Naturwunder der Welt: Der Zion Nationalpark! Im Gegensatz zum Bryce oder Grand Canyon schaut man nicht vom Rim aus in die Schlucht hinab, sondern befindet sich direkt im Canyon, einer farbenprächtigen Gesteinslandschaft mit bis zu 600 Meter hohen Sandsteinwänden. Enge, tiefe Schluchten, hochaufragende Klippen, majestätische Tafelberge, Wasserfälle und smaragdfarbene Pools bilden eine einzigartige Landschaft und ein wahres Wanderparadies.

Atemberaubende Naturlandschaft

Der Zion Nationalpark, der eine Fläche von rund 580 Quadratkilometern umfasst und auf einer Höhe zwischen circa 1126 und 2660 Metern liegt, besteht aus zwei Teilen: Dem eigentlichen Parkzentrum, dem Zion Canyon, durch den der wunderschöne Scenic Drive führt und den größeren, aber auch etwas abseits gelegenen Kolob Canyons, deren Besuch ebenso lohnenswert aber mit deutlich mehr Zeitaufwand verbunden ist. 

Der Name des Parks geht zurück auf ein alt-hebräisches Wort, das oft von mormonischen Siedlern, die sich in Utah niederließen benutzt wurde: Zion bedeutet hier so viel wie "Zufluchtsort" oder "Heiligtum".  Aufgrund seiner besonderen geografischen Lage, bietet der Park einen Lebensraum für eine ungewöhnlich große Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen.

Erreichen kann man den Park lediglich über zwei Wege, die eine Zufahrt führt von Osten, also vom Bryce Canyon aus kommend, über den Mt Carmel Tunnel in den Park, eine zweite Einfahrt ist aus südlicher Richtung über Springdale möglich.

Wer die Landschaft in ihrer vollen Schönheit erleben will, sollte sich auf jeden Fall Zeit für zumindest einen der zahlreichen Wanderwege vorbei an den hoch aufragenden roten Sandsteinfelsen und durch die schmalen Canyons nehmen. 

Klima

Obwohl die Temperaturen in den Monaten Juli und August selbst in den höheren Lagen selten bei unter 32° Grad Celsius liegen und es aufgrund häufiger Gewitter auch zu Sturzfluten kommen kann, ist der Sommer die beliebteste Jahreszeit für einen Besuch des Parks.

Als beste Jahreszeit, besonders für Wanderungen, gilt der Herbst, da die Temperaturen wesentlich angenehmer sind als in den Sommermonaten und gleichzeitig deutlich weniger Regen fällt. Sonnige, warme Tage gibt es häufig bereits auch im Frühjahr, jedoch sind durch die Wassermassen, die besonders in den Monaten April und Mai aufgrund der Schneeschmelze entstehen, einige Wanderwege häufig nicht passierbar.

Die Winter sind nass und häufig mild. Wirklich viel Schnee fällt nur in höheren Lagen, trotzdem sind aufgrund von Winterstürmen viele Wege zwischen Dezember und März - fast die Hälfte des jährlichen Niederschlags fällt in diesen Monaten - geschlossen.

Anreise und Transport

Erreichen kann man den Zion Canyon über zwei Zufahrten:

Eine Zufahrt führt von Osten, also vom Bryce Canyon aus kommend, über den Mt Carmel Tunnel in den Park. Da Fahrzeuge, die eine Breite von 2,38 m oder eine Höhe von 3,45 m überschreiten, nicht mit einer Fahrspur auskommen, können ihre Fahrer sich gegen eine Gebühr von USD 15 von Rangern durch den Tunnel, der eigens dafür gesperrt wird, lotsen lassen. Eine weitere Zufahrtmöglichkeit gibt es im Süden über die SR 9, die durch die kleinen Orte Rockville und Springdale führt, auch auf dieser Strecke gelangt man in den meistbesuchten Teil des Parks, den Zion Canyon.

Shuttle System im Park:

Die Hauptstraße des Parks, der Zion Canyon Scenic Drive, darf zwischen den Monaten März und Oktober nicht mit dem eigenen Wagen befahren werden. Hier verkehren stattdessen kostenfreie Shuttlebusse, die am Visitor Center - wo man sein Auto abstellen kann - starten und insgesamt acht Haltepunkte und damit alle wichtigen View Points ansteuern. Der Ein- und Ausstieg ist beliebig oft möglich, so dass sich beispielsweise auch eine Wanderung zwischen einzelnen Stopps anbietet. 

Sehenswürdigkeiten und Wanderwege

Die Emerald Pools verdanken ihren Namen dem smaragdfarbenen Wasser, das in Form temporärer Flüsse durch das Navajosandgestein sickert und zu Strömen zusammenfließt. Diese Ströme wiederum treten als kleine Wasserfälle aus den Felswänden aus und sammeln sich in den fast kreisrunden Gesteinsbecken. Die Pools sind über die gleichnamigen Wanderwege, die Emerald Pool Trails, die zu den beliebtesten Zielen vieler Tageswanderer gehören, erreichbar. Für die einfachste Strecke, die ca 1,9 km lang ist und zu den Lower Emerald Pools führt, benötigt man circa eine Stunde, läuft man im Anschluss weiter zu den Upper Emerald Pools sollte man ungefähr eine weitere Stunde einplanen. Da die Steigungen gering sind, ist diese Wanderung auch für Familien sehr gut geeignet.

Kolob Arch: Zusammen mit dem Landscape Arch im Arches Nationalpark gilt er mit einer Spannweite von 89,6 Meter als größter natürlicher Steinbogen der Welt. Er kann über zwei Wanderwege, die 22 bzw 27 Kilometer lang sind, erreicht werden

Checkerboard Mesa: Hierbei handelt es sich um einen Tafelberg, der aus dem Sandstein der Navajoschicht besteht und durch die von tiefen vertikalen und horizontalen Furchen durchzogene Oberfläche, die wie ein Schachbrettmuster aussieht, beeindruckt. Er befindet sich direkt an der Osteinfahrt in den Zion Park.

Angel's Landing: Hierbei handelt es sich um eine 1763 Meter hohe Felsformation, die über einen der bekanntesten aber auch schwierigsten Wanderwege im Zion National Park erreichbar ist, den Angel's Landing Trail. 8 Kilometer lang ist der Weg, der 450 Höhenmeter überwindet, an seiner schmalsten - ca 90 Meter langen - Stelle gerade mal 30 cm breit ist und zu beiden Seiten 800 Meter in die Tiefe geht. Belohnt wird die ca fünfstündige Wanderung am "Landeplatz der Engel" mit einem fantastischen Ausblick über den Zion Canyon. Empfehlenswert ist diese Tour, die an der Bushaltestelle Grotto startet, aber nur für Profis ohne Höhenangst.

The Narrows: Diese Schlucht, eine Folge enger Canyons des Virgin River, befindet sich am Ende des Zion Canyon. Mit dem Shuttle fährt man bis zur letzten Haltestelle "Temple of Sinawa". Von hier aus läuft man über einen bequemen Fußweg in circa 30-40 Minuten zur Engstelle des Virgin River. Da die nun folgende Strecke praktisch uferlos ist und sich an beiden Seiten steile Felswände erheben, führt der Wanderweg in weiten Teilen direkt durch den Fluss und häufig muss man durch hüfttiefes Wasser waten oder sogar schwimmen. Beliebter Umkehrpunkt auf dieser Strecke ist nach circa 2 km der Orderville Canyon, der tolle Blicke auf die Narrows bietet.

Fast Facts!

- die niedrigste Temperatur, die je im Zion Nationalpark gemessen wurde, lag im Jahr 1989 bei - 29°C, die höchste im Jahr 1985 bei 40°C

- im Jahr 1920 kamen 3692 Besucher in den Park, im Jahr 2017 waren es 4,5 Millionen

- im Jahr 1909 erhielt das Gebiet den Namen Mukuntuweap National Monument, am 19. November 1919 wurde es zum Nationalpark ernannt und bekam seinen heutigen Namen