Der schlafende Vulkan
Im Herzen von Big Island liegt der schlafende Vulkan Mauna Kea, welcher seinen Namen dem Schnee und Eis auf seiner Kuppe zu verdanken hat. Der hawaiianische Name Mauna Kea bedeutet übersetzt "weißer Berg". Besonders seine Lage macht den inaktiven Feuerberg für Besucher besonders attraktiv, denn wo sonst hat man die Möglichkeit am selben Tag nach dem Surfen in die Winterklamotten zu steigen, um eine Tour in den Schnee zu machen. Mitten in den Tropen in Hawaii, welche von 11 der 13 Klimazonen der Welt beherrscht werden, beherbergt dieser 4205 Meter hohe Vulkan, die größte Sternwarte sowie neben vielen kleineren auch das leistungsfähigste Teleskop der Welt.
Berücksichtigt man bei der Messung dieses Giganten ebenfalls seine Tiefe unterhalb der Meeresoberfläche, gilt der Mauna Kea mit seiner Gesamthöhe von 10.203 Metern, als höchster Berg der Welt.
Um so viel Wissen wie möglich zu erlangen, bietet sich eine geführte Tour mit erfahrenen Guides an. Mit passenden Fahrzeugen und erfahrenen Guides erlangt man die Spitze und kann sich auf die beeindruckende Natur konzentrieren.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, mit einem Mietwagen auf eigene Faust den Mauna Kea zu besichtigen. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, dass es sich beim Mietwagen um ein 4WD handelt und der Autovermieter Fahrten auf den Vulkan erlaubt und versichert.
Auf dem Weg nach ganz Oben trifft man oft ausgewilderte Tiere, wie Schweine, Ziegen, Schafe, Esel, Mungos und Katzen.
Eher selten verirren sich typisch einheimische Tiere wie Pueo (hawaiianische Eule), Fledermäuse, Gänse, Palila, Falken oder Wekiu dorthin.
Trotz oder vielleicht wegen der vielen Klimazonen und verschiedenster Witterungen, herrscht hier eine eigene Pflanzenwelt aus Koa-, Mamane-, Naio-, Puakeawe- und Ohia-Bäumen, welche sich an diesem besonderen Plätzchen Erde sehr wohlfühlen.
In der hawaiianischen Kultur hat der Mauna Kea einen sehr hohen Stellenwert und gilt als heiliger Ort. Seit Generationen pilgern Einheimische auf die Spitze um Gebete loszusenden. Der Glaube besagt, dass man an der Spitze des Berges mit seinen Vorfahren in Verbindung treten und selbst nach deren Ableben kommunizieren kann.
Die hawaiianische Bevölkerung ist tief gespalten. Bereits 2019 fiel der Startschuss für die Errichtung des geplanten TMT (Thirty-Meter-Telescope) auf Big Island. Das Großteleskop mit 30 Metern Durchmesser bringt Astronomen an ihre Grenzen, denn dem Bau stehen nicht alle positiv gegenüber, vielmehr führt das Großprojekt zu langanhaltenden Protesten. Zahlreiche Einheimische und viele Unterstützer protestieren gegen den Neubau des geplanten TMT und wehren sich mit aller Macht gegen diesen Giganten. Gläubige befürchten durch den neuen Giganten eine Störung der spirituellen Kräfte des Berges und die damit einhergehende Verbundenheit mit verstorbenen Vorfahren. Bereits 2019 begannen Hawaiianer die Zufahrt zur Baustelle ab der Saddle Road zu blockieren und brachten das bereits zwei Mal genehmigte Vorhaben zum Stillstand. Somit halten die Proteste weiterhin an.